Hier wurde uns eine 14 Jahre alte Perserkatze zur Zahnsteinentfernung überwiesen.
Durch das dentale Röntgen entdeckten wir neben Parodontitis und FORL einen nicht durchgebrochenen Eckzahn im linken Oberkiefer.
Ein Trauma war den Besitzern nicht bekannt. Die Besitzer klagten über geringeren Appetit und üblen Mundgeruch, sowie vermehrtes Speicheln. Ursache hierfür ist die hochgradige Parodontitis, die durch den massiven Zahnstein hervorgerufen wird.
Die Besitzer stimmten einer chirurgischen Extraktion des retinierten Eckzahnes nicht zu. Alle von FORL und Parodontitis betroffenen Zähne wurden extrahiert. Die postoperativen Kontrollen nach 6 Monaten zeigten eine normale Heilung.
Die Katze hat offensichtlich ohne klinische Probleme 14 Jahre mit diesem nicht durchgebrochenen Eckzahn gelebt. Bisher stellten sich nach Angaben der Besitzer keine Probleme durch den retinierten Eckzahns dar und die Katze lebt derzeit ohne Schmerzen und ohne Mundgeruch, frisst besser als vor der Zahnsanierung und spielt wieder.
Generell gilt für nicht durchgebrochene Zähne der Rat diese rechtzeitig zu entfernen, weil sonst die Gefahr der Entwicklung einer odontogenen Zyste besteht, die den Kieferknochen durch Hohlraumbildung zerstören kann. Glücklicherweise ist das in diesem Falle nicht passiert. In einer der nächsten Veröffentlichungen werden wir von der Behandlung einer odontogenen Zyste berichten.