Was ist Demodikose?

Als Demodikose bezeichnen wir eine parasitäre Hauterkrankung, die durch die massiver Vermehrung von Demodexmilben (Demodex canis) hervorgerufen wird. Diese Milbe kommt auch beim klinisch gesunden Hund als Bewohner der Haarfollikel oder Haarbälge (daher auch die Bezeichnung Haarbalgmilbe) vor. Seltener finden wir sie auch in den Talg- und Schweißdrüsen des Hundes.

Milben, die Demodikose versuchen (Demotikosemilben)

Demodexmilben

Die Milbe wird durch engen Kontakt von der Mutter zu den Welpen übertragen, eine Infektion zu einem späteren Zeitpunkt wird ausgeschlossen, Damit ist die Demodikose im Gegensatz zur Sarkoptesräude, nicht ansteckend. Vermehren sich die Milben nun unter bestimmten Umständen zu stark, kommt es je nach Ausprägung der Erkrankung zu einzelnen kahlen Flecken weil die Bildung der Haare in den Follikeln gestört ist. Häufig werden diese Stellen von Bakterien besiedelt und es bilden sich Pusteln und/oder eitrige Krusten.

Mehr oder weniger starker Juckreiz ist in der Regel vorhanden. Seltener berichten Besitzer aber auch, dass sich der Hund kaum kratzt. Bleiben die Symptome auf einzelne Flecken beschränkt, so handelt es sich um eine lokalisierte Form der Demodikose, in ca. 80 bis über 90% der Fälle ohne Behandlung ausheilt.

Tritt sie in einem Alter zwischen 3 und 18 Monaten auf, sprechen wir von einer Jungtierdemodikose. Diese Form der Demodikose ist nach dem heutigen Stand der Wissenschaft nicht erblich! Tritt die Erkrankung zu einem späteren Zeitpunkt auf, sprechen wir von der Erwachsenen-Form. Hierbei sollte immer nach einer auslösenden Grunderkrankung gesucht werden, die die Abwehr des Hundes schwächt. Hierzu gehören bestimmte innere und hormonelle Erkrankungen, Tumore, Läufigkeit, Trächtigkeit, Schilddrüsenunterfunktion und die Anwendung von verschiedenen Medikamenten, insbesondere von Kortison und Depot-Gestagenen zur Läufigkeitsunterdrückung.

Hund mit generalisierter Demotikose

Hund mit generalisierter Demotikose

Hund mit generalisierter Demotikose

Finden wir mehrere Haarlose Flecken und Veränderungen, sprechen wir von der generalisierten Form der Demodikose, der eine genetische Störung des Immunsystems zu Grunde liegt, wir sprechen hier von einem Immundefizit. Bei dieser sogenannten hereditären (erblichen) generalisierten Demodikose des Hundes vermutet man seit einigen Jahren einen spezifischen, ausschließlich auf die Kontrolle der Demodexmilben beschränkten und nicht näher spezifizierten Defekt von T-Lymphozyten und erklärt damit auch die Prädisposition für diese Erkrankung bei bestimmten Rassen und das familiär gehäufte Auftreten.

Solche Hunde sollten nicht in die Zucht gehen, da dieser defekt vererbbar zu sein scheint. Infolge der Hautveränderungen kommt es häufig zu einer zusätzlichen bakteriellen Besiedlung der haarlosen Stellen, was zu der pyogranulomatösen Form der Demodikose führt und eine entsprechende Veränderung der Therapie erforderlich macht. Beschränkt sich die Demodikose auf die Füße, sprechen wir von einer Pododemodikose, die in vielen Fällen therapieresistent ist.

Wie erkennt man Demodikose?

Wir stellen die Diagnose durch die mikroskopische Untersuchung mehrerer tiefer Hautgeschabseln, bei denen die zwischen den Fingern gequetschte Haut (um die Milben aus den tiefen Haarfollikeln heraus an die Oberflächen zu bringen) mit einem Skalpell stumpf abgeschabt wird. An den Haarbälgen ausgezupfter Haare kann der Nachweis der Milben ebenfalls gelingen. Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Tier eine Milbenerkrankung hat, sollten wir die in unserer Praxis durch entsprechende Untersuchungen abklären und entsprechend behandeln.

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