Seit Juni diesen Jahres verwenden wir unser digitales Dentalröntgen. In wenigen Sekunden können wir nun direkt am Zahnbehandlungsplatz dentale Röntgenaufnahmen von höchster Auflösung und Qualität anfertigen, ohne den Patienten umlagern zu müssen. Dies vermindert die Narkosezeit auch bei röntgenologisch schwierigen Fragestellungen deutlich. Da uns die Bilder wenige Sekunden nach der Aufnahme zur Verfügung stehen, können wir sofort therapierelevante Entscheidungen treffen.
Wir sehen mehr als die Spitze des Eisbergs –
Zahnwurzel, Zahnhalteapparate und Kieferknochen werden sichtbar
Verglichen mit einem Eisberg vom dem etwa 1/3 aus dem Wasser ragt und die anderen 2/3 unter der Wasseroberfläche verborgen ist, können wir bei der klinischen Untersuchung der Zähne nur die Krone des Zahns, also die Spitze des Eisbergs beurteilen.
Der Rest des Eisbergs bleibt, wie die Zahnwurzel, der Zahnhalteapparate und der Kieferknochen für den Untersucher unsichtbar und damit kann nicht ausgeschlossen werden, dass an diesen wichtigen Strukturen, krankhafte Prozesse vorliegen.
Im digitalen Dentalröntgen, können eben diese Strukturen sichtbar gemacht werden und wir können zweifelsfrei beurteilen, ob der Zahn und die umgebenden Gewebe gesund oder krank sind.
Besonders wichtig bei FORL der Katze
Dies spielt besonders bei der Katze im Zusammenhang mit FORL (Feline Odontoklastische Resorptive Läsionen) eine ganz wichtige Rolle, denn etwa 70% der Katzen über 3 Jahre (DGT) leiden an FORL.
Hier finden wir im Röntgenbild sehr häufig schmerzhafte Läsionen im Bereich der Zahnwurzel bei intakter Krone. Wird die Krone nun lediglich vom Zahnstein befreit und der Zahn belassen, sind die schmerzhaften Probleme Ihrer Katze nicht behoben, sondern sie leidet weiter. Mit dem Dentalröntgen können wir nun solche Erkrankungen aufdecken und entsprechend behandeln.
Ohne Röntgen kann auch nicht zwischen einer FORL Typ 1 oder Typ 2 (nach Dupont, 2002) unterschieden werden, die sich in ihrer Behandlung grundlegend unterscheiden. Aussagen über die Zahnwurzel und den Zahnhalteapparat können ebenfalls nur nach dentalem Röntgen getroffen werden und entscheiden mitunter über den Erhalt oder den Verlust eines oder mehrerer Zähne.
In einer unveröffentlichten amerikanischen Studie der Veterinärmedizinischen Universität in Davies zeigen 50% der Hunde, die bei einer Zahnsanierung dental geröngt wurden, behandlungsbedürftige Befunde. Bei der Katze gehen die Studien mittlerweile von 55% (v.Wessum, 1992) bis 75% (Roes, 1996) aus. Die zahnmedizinisch tätigen Spezialisten und die DGT (Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde) sind sich darüber einig, dass eine vernünftige Zahnsanierung des Katzengebisses ohne dentales Röntgen NICHT mehr möglich ist, da das Röntgen über eine adäquate Therapie entscheidet.
Was kann ich als Tierhalter/in tun?
Sie können das Entstehen von FORL leider nicht verhindern. Wir wissen aber, dass eine gute Mundhygiene mit das Auftreten von FORL deutlich reduziert. Je weniger Entzündungsprozesse im Maul der Katze desto geringer das Auftreten von FORL, so der derzeitige Stand der Wissenschaft.
Deshalb ist der Einsatz von speziellen Dentalfuttermitteln, Zahnpflegeprodukten, sowie regelmäßige Zahnsteinentfernung in Narkose sinnvoll. Zahnfleischentzündungen, wie sie durch Zahnstein entstehen, begünstigen die Entstehung von FORL und das Fortschreiten von Zahnverlust.
Weitere Informationen zum Thema FORL entnehmen Sie bitte unserer Website.