Zahnerkrankungen bei Katzen

Zahnerkrankungen kommen bei der Katze sehr häufig vor. Studien zeigen, dass etwa 75% aller Katzen an Zahnerkrankungen leiden (American Veterinary Dental Society, 14th Annual Veterinary Dental Forum. 2000 Proceedings, San Antonio, Texas, USA). Bleiben sie unbehandelt, können sie zu Schäden an Zähnen, Zahnfleisch oder Kieferknochen führen, die schwer oder gar nicht mehr heilbar sind. Zahnerkrankungen sind jedoch vermeidbar, indem der Aufbau von Zahnbelag verhindert wird.

Symptome: Woran können Sie Zahnerkrankungen erkennen?

  • Zahnbelag (Plaque) ist eine gelblich-weiße Ablagerung aus Bakterien und Abbauprodukten, die sich auf den Zähnen bildet. Mit der Zeit wird der Belag hart und wird zu gelblich-braunem Zahnstein, der sich von der Zahnbasis aus allmählich ausbreitet bis er die gesamte Zahnoberfläche bedeckt.
  • Abgesehen von Zahnstein, gibt es noch weitere Anzeichen dafür, dass die Zähne nicht in Ordnung sind. Ein übel riechender Mundgeruch ist sehr häufig ein Hinweis auf Zahnerkrankung.
  • Fortgeschrittene Zahnerkrankungen verursachen Unbehagen oder sogar Schmerzen beim Fressen.
  • Die Katze schüttelt ihren Kopf und berührt mit der Pfote ihr Maul.
  • Zahnprobleme führen auch zu übermäßigem Speichelfluss, dem manchmal Blut beigemengt sein kann.
  • Wichtig: Auch wenn ihre Katze noch frisst kann sie erhebliche Zahnprobleme haben.

Folgen von Zahnerkrankungen

Der unter dem Zahnfleisch versteckte Zahnstein ist der Ausgangspunkt für größere Probleme. Er enthält Bakterien, die das umgebende Zahnfleisch angreifen und eine schmerzhafte Entzündung (Gingivitis) verursachen. Diese Entzündung kann auch auf den Zahnhalteapparat und die Zahnwurzeln übergreifen und durch Bakterienbesiedlung zu einer eitrigen Infektion führen. Der Eiter kann sich um die Wurzeln ansammeln und es kommt zur Bildung von Zahnwurzelabszessen, die äußerst schmerzhaft sind.

Durch die Entzündung und/oder Infektion kommt es zum Abbau von Zahnfleisch, Zähnen und Kieferknochen. Bei Fortschreiten der Erkrankung kommt es schließlich zur Lockerung und zum Ausfall der Zähne. Bakterien und die von ihnen produzierten Schadstoffe können auch in die Blutbahn gelangen und so Erkrankungen an verschiedenen Organen des Körpers wie Nieren, Herz und Leber verursachen.

Therapie: Behandlung der Zahnerkrankungen

Die Behandlung Ihrer Katze richtet sich nach der Art der Zahn- und/oder Zahnfleischerkrankung. Häufig besteht der erste Behandlungsschritt für die verbleibenden Zähne in der Gabe von Antibiotika. Sie töten die Bakterien ab, und vermindern so die Infektion im Maulbereich.

Dann werden wir Ihrer Katze unter Narkose den Zahnstein entfernen. Das geschieht meist mit Hilfe eines speziellen Ultraschallgeräts. Schließlich werden die Zähne Ihrer Katze poliert, sodass eine glatte Zahnoberfläche entsteht, was die Bildung neuer Zahnbeläge deutlich verlangsamt. Das Wiederauftreten der Zahnbeläge ist jedoch unvermeidbar. Um die Zähne Ihrer Katze in gutem Zustand zu erhalten, müssen sie regelmäßig von Zahnstein befreit und poliert werden, in manchen Fällen alle sechs bis zwölf Monate. Wenn Ihre Katze schon seit längerer Zeit Probleme beim Fressen hat und offensichtlich unter Schmerzen leidet, kann es sein, dass wir Röntgenaufnahmen vom Kiefer Ihrer Katze machen müssen. Dadurch können wir feststellen, ob tiefer gelegene Veränderungen an den Wurzel der Zähne oder am Kieferknochen vorhanden sind. Alle bereits lockeren Zähne müssen entfernt werden, da hier die Erkrankung für eine Behandlung zu weit fortgeschritten ist.

Vorbeugung

Kann eine Umstellung der Fütterung helfen, die Krankheit zu verhindern?

In der Wildnis hätte Ihre Katze viel gesündere Zähne, da ihre Nahrung andere Bestandteile enthielte, als sie in kommerziellem Dosen- oder Trockenfutter zu finden sind. Katzen fressen normalerweise das Fell, die Federn usw. von Mäusen und kleinen Vögeln mit, wodurch die Zahnsteinablagerungen abgetragen werden.

Sie können bei Ihrer Katze die Bildung von Zahnbelägen verlangsamen, indem sie Nassfutter teilweise durch Trockenfutter ersetzen. Um das härtere Trockenfutter kauen zu können, muss Ihre Katze mehr Speichel produzieren, der eine natürliche keimhemmende Wirkung hat. Mittlerweile gibt es spezielles Futter, was durch freigesetzte Polyphosphate die Bildung von Plaque verhindern soll.

Fragen Sie in unserer Praxis nach und lassen Sie sich beraten

Was kann ich sonst noch tun, um die Zähne meiner Katze sauber zu halten?

Das Zähneputzen bei der Katze ist zur Vorbeugung gegen Zahnerkrankungen genauso wichtig wie bei Ihren eigenen Zähnen. Idealerweise sollte Ihre Katze von klein auf daran gewöhnt werden, dass Sie ihr die Zähne putzen. Hierzu wickeln Sie einen weiches Tuch um Ihren Finger und reiben damit vorsichtig über die Zähne der Katze. Später können sie eine speziell für Katzen entwickelte Zahnbürste oder eine normale kleine Zahnbürste mit weichen Borsten verwenden. Für Katzen sind auch Zahnbürsten erhältlich, die Sie mit einer Kappe über den Finger stülpen können. Wir halten für Ihre Katze eine spezielle Zahncreme bereit, die Ihrer Katze schmeckt und hilft, sowohl die Plaquebildung zu verringern als auch eine Entzündung und/oder Infektion zu verhindern.

Wichtig: Nehmen Sie keine Zahncreme, die für Menschen gedacht ist: Sie schäumt im Maul auf, Ihre Katze wird den Geschmack nicht mögen und sie kann ihr ernsthaft schaden. In unserer Praxis liegt spezielle Zahnpasta für Ihre Katze bereit. Diese Zahnpasta enthält Enzyme, die die Plaquebildung reduzieren.

Was kann ich tun, wenn meine Katze sich das Zähneputzen nicht gefallen lässt?

Ihre Katze wird das Zähneputzen am Anfang vielleicht nicht leiden können. Mit Geduld, Beharrlichkeit und einem behutsamen Vorgehen können aber die meisten Katzen daran gewöhnt werden. Regelmäßiges Putzen einmal täglich oder wenigstens dreimal die Woche reduziert das Risiko deutlich, dass Ihre Katze ernsthafte Zahnprobleme erleidet oder wiederholt Narkosen zur Behandlung einer fortgeschrittenen Zahnerkrankung benötigt.

In unserer Praxis erhalten Sie „Kaurollis“ die durch den Speichelfluß beim Kauen Enzyme freisetzen, die eine Plaquebildung reduzieren.

Vorbeugender Gesundheitsschutz ist für Ihre Katze sehr wichtig. Regelmäßiges Zähneputzen schon von klein auf kann verhindern, dass Ihre Katze tierärztliche Zahnbehandlung benötigt.

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